Alexander Schmorell — Mitglied der Widerstandsgruppe „die Weiße Rose“

Über das Leben und das Werk des Märtyrers

 

“Alexander von München”

 

Alexander Schmorell wurde am 16. September 1919 in Orenburg (Russland) geboren. Die deutsche Familie Schmorell war seit 1856 in Russland ansässig, bewahrte aber die deutsche Staatsbürgerschaft. Hugo Schmorell, der Vater Alexanders, war Arzt und bei der Universitätsklinik von Moskau angestellt. Der Erste Weltkrieg löste in Russland eine Welle der Feinschaft auch gegen die in Russland seit langem ansässigen Deutschen aus. Dr. Hugo Schmorell kümmerte sich zunächst um die verbannten Deutschen und verwundete Kriegsgefangene. Noch während seines Aufenthaltes in Moskau lernte er seine künftige Ehefrau Natalia kennen, die in Moskau Ökonomie studierte. Die beiden wurde in der Kirche des Hll. Apostel Peter und Paul in Orenburg orthodox getraut. Ein knappes Jahr später wurde ihr Sohn Alexander in derselben Kirche getauft. Sein ganzes Leben lang war sich Alexander seiner Orthodoxie bewusst.

 

Die Mutter starb an Typhus, als Alexander 2 Jahre alt war. Sein Vater und dessen zweite Frau Elisabeth, geborene Hoffmann, emigrierten mit Alexander 1921 nach München in Deutschland. Alexander Schmorell und seine beiden jüngeren Geschwister Erich und Natalja haben eine enge Beziehung zur russischen Sprache, Literatur und Religion gehabt. Die Kinder wuchsen zweisprachig auf. Alexanders Freunde nannten ihn „Schurik“. Nach seinem Abitur in München wurde er 1937 zum Reichsdienst eingezogen und leistete seinen Militärdienst. Nach seinem Wehrdienst begann Alexander auf Anregung seines Vaters im Sommersemester 1939 ein Medizinstudium in Hamburg. 

 

Die Weiße Rose — antifaschistische Widerstandsgruppe in Deutschland

 

Im September 1940 kam Alexander Schmorell zur Weiterführung seines Studiums nach München zurück und lernte 1941 Hans Scholl und 1942 auch Willi Graf kennen.

 

Von Mai 1942 bis Juli 1942 verfasste er zusammen mit Hans Scholl die ersten vier Flugblätter der Weißen Rose. Im Januar 1943 verfassten sie gemeinsam mit weiteren Widerstandskämpfern ein fünftes Flugblatt mit dem Titel „Aufruf an alle Deutschen!“, dass Alexander dann auch in Deutschland und Österreich verbreitete.

 

Zusammen mit den Geschwistern Scholl und Willi Graf schrieb er auch Parolen wie „Nieder mit Hitler und Freiheit“ an die Häuserwände in München.

 

 Die Weiße Rose ist eine der bekannteste Widerstandsgruppe des Dritten Reiches. Kern der Gruppe waren die Geschwister Sophie und Hans Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell und Professor Kurt Huber.

 

Nach der Verhaftung der Geschwister Scholl und Christoph Probst versuchte Alexander zunächst in die Schweiz zu fliehen. Er wurde jedoch am 24. Februar 1943, an dem Tag der Beerdigung seiner Freunde in München erkannt, denunziert und verhaftet.

 

Alexander Schmorell wurde am 19. April 1943 im zweiten Prozess gegen die „Weiße Rose“ vom Volksgerichtshof und dem faschistischen Richter Freisler zum Tode verurteilt.

 

Vor seiner Hinrichtung am 13. Juli 1943 schrieb Alexander Schmorell an seine Eltern folgende Abschiedsworte:

 

Meine lieben Vater und Mutter!

 

Nun hat es doch nicht anders sein sollen, und nun soll ich heute mein irdisches Leben abschließen, um in ein anderes einzugehen, das niemals enden wird und in dem wir uns alle wieder treffen werden.

 

Dies Wiedersehen sei euer Trost und eure Hoffnung. Für euch ist dieser Schlag leider schwerer als für mich, denn ich gehe hinüber in dem Bewusstsein, meiner tiefen Überzeugung und der Wahrheit gedient zu haben. Dies alles lässt mich mit ruhigem Gewissen der nahen Todesstunde entgegensehen. Denkt an die Millionen jungen Menschen, die draußen im Widerstand ihr Leben lassen, ihr Los ist auch das Meinige. In wenigen Stunden werde ich im besseren Leben sein, bei meiner geliebten Mutter und meinen Freunden, und ich werde Euch nicht vergessen, werde bei Gott und Trost und Ruhe für Euch bitten. Eins vor allem lege ich Euch ans Herz: Vergesst Gott nicht! Euer Schurik“

 

Im Alter von 25 Jahren wurde er zusammen mit Kurt Huber im Gefängnis in München-Stadelheim durch das Fallbeil hingerichtet und auf dem Friedhof Perlacher Forst beigesetzt.

 

Am 15. Oktober 2016 fand im Russisch- Orthodoxen- Kloster in Götschendorf die Segnung und die Heiligsprechung von Alexander Schmorell — Mitglied der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“

durch Vater Daniil Irbits statt. 

 

Zusammen mit den Geschwistern Scholl und Willi Graf schrieb er Parolen wie „Nieder mit Hitler ! Freiheit !“ an die Häuserwände in München. Am 19. April 1943 wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet.

 

Ihren Mut und ihre Entschlossenheit, sich gegen die Nazi-Diktatur zur Wehr zu setzen, bezahlten die Mitglieder der Widerstandgruppe mit dem Leben. 

 

 

 

 

Am 5. Februar 2012 wurde Alexander Schmorell von der Heiligen Neumärtyrer Kirche Russlands heilig gesprochen und geweiht. Der Tod des Märtyrers enthält stets die Liebe zu Christus als auch die Entlarvung der Bosheit des Bösen und der Lügen in dieser Welt und den Widerstand gegen menschenverachtende Gesellschaftsformen.

Am Samstag, 15.10.2016, fuhren Mitglieder des Vereins für Völkerfreundschaft e.V. in einem Konvoi nach Götschendorf. Hier empfing uns der Vater des Kloster, Daniil Irbits. Es war nicht nur ein wichtiges Ereignis wegen der ersten Taufe eines Mitgliedes und der Segnung und Heiligsprechung des Widerstandskämpfers Alexander Schmorell durch die Orthodoxe Kirche, es symbolisiert auch die Einigkeit zwischen den deutschen, russischen und weltweiten Freunden und dem Widerstand im Namen der „Weißen Rose“ gegen menschenverachtende Gesellschaftsformen und Ungerechtigkeiten weiter fortzuführen.

Ein großes Dankeschön für die Arbeit im humanitären Bereich und der Spendenverteilung durch die Mitglieder des Vereins für Völkerfreundschaft.